Betreutes Einzelwohnen

Pädagogisches Konzept

Das betreute Einzelwohnen (BEW), als Alternative zur Rund-um-die-Uhr-Betreuung, ist ein individualisierbares Regelangebot mit einer – auf den jeweiligen Einzelfall bezogenen – unterschiedlich ausgeprägten Strukturierung. BEW versteht sich als ganzheitliche Hilfe zur Selbsthilfe mit dem Ziel, die soziale Integration des Jugendlichen und die Befähigung zu einer eigenverantwortlichen Lebensführung zu begleiten und zu unterstützen. Somit wird die Autonomie des Jugendlichen gefördert, ihm aber gleichzeitig ein auf ihn angepasstes Hilfs- und Unterstützungskonstrukt zur Seite gestellt. Neben persönlichen Treffen im Wohnraum und außerhäuslichen Terminen ist eine telefonische Erreichbarkeit des Betreuers grundsätzlich immer gewährleistet.

Mitarbeiter

Im Team arbeiten Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen zusammen. In der Regel betreut eine Fachkraft eine/n Heranwachsende/n hauptverantwortlich. Das Team bietet jedoch die Möglichkeit, auch in Urlaubs- und Übergangszeiten sehr flexibel auf den individuellen Betreuungsbedarf der Jugendlichen einzugehen und dabei Betreuungskontinuität sicherzustellen.

Das Team nimmt regelmäßig an einer externen Supervision und an differenzierten Fortbildungen teil, um sich auf verschiedenste Weise mit den gegebenen Situationen auseinanderzusetzen bzw. das eigene Handeln zu reflektieren aber auch, um den immer schneller wachsenden sozialpädagogischen Anforderungen gerecht zu werden.
Die regulär stattfindenden Team- und Fallberatungen werden regelmäßig durch den Pädagogischen Leiter begleitet und unterstützt.

Durch die Leitungspersonen des Trägers wird eine 24-h-Rufbereitschaft sichergestellt.

Monatlich finden Treffen der Mitarbeiter aus unterschiedlichen Teams statt, um trägerinterne und -übergeordnete Themen und Qualitätsstandards zu besprechen, sowie teamübergreifende kollegiale Beratung und Austausch sicherzustellen.

Jugendliche

Das betreute Einzelwohnen richtet sich an Jugendliche, in der Regel zwischen 15 und 19 Jahren Aufnahmealter, die ein Mindestmaß an Selbst- und Eigenständigkeit sowie einen ausreichenden Realitätsbezug erlangt haben, allerdings bei Ihrem Verselbstständigungsprozess und der Alltagsbewältigung noch weitere Unterstützung benötigen oder aufgrund ihrer Persönlichkeitsstruktur nicht in einer gruppenpädagogischen Maßnahme untergebracht werden können. Hierbei wird aber der Fokus eher auf den Entwicklungsstand des jeweiligen Jugendlichen gelegt, als auf das biologische Alter.

Die Wohnungen

Die Jugendlichen bewohnen zumeist 1-2 Zimmer Wohnungen in Berlin. Dabei handelt es sich um trägereigene und an den Jugendlichen untervermietete Wohnungen. Bei der Wohnungssuche bzw. dem Standort werden die Wünsche der Jugendlichen mit einbezogen, jedoch müssen diese auch der aktuellen schwierigen Wohnungssituation in Berlin angepasst werden.